Gemeindeschwester PLUS Thema bei „Fachgespräch am LfP“ – Möglichkeiten individueller Beratungsangebote für Pflegebedürftige diskutiert

Bei dem Projekt Gemeindeschwester PLUS suchen Gemeindeschwestern pflegebedürftige Menschen zuhause auf und beraten sie individuell und kostenlos. Die Beratung geht von präventiven gesundheitsfördernden Angeboten über die hauswirtschaftliche Versorgung bis hin zu Teilhabeangeboten wie Seniorentreffs, Kursen oder Bewegungsangeboten. Ziel ist es, die Gesundheit, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe im Alter so lange wie möglich zu erhalten. Das Projekt gibt es seit 2015 in Rheinland-Pfalz. Die Einführung wurde damals vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. in Köln, kurz DIP, wissenschaftlich begleitet. Wie eine ähnliche Versorgungsstruktur in bayerischen Kommunen gefördert werden könnte und welche Möglichkeiten und Grenzen es gibt, ist jetzt beim 6. Fachgespräch am Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) diskutiert worden.

„Oft resultieren Unter- und Fehlversorgung daraus, dass vor allem ältere Menschen nicht wissen, wann der ambulante Pflegedienst, wann die Pflegekasse gefragt ist oder wer für soziale Angelegenheiten zuständig ist“, erläuterte Diplom-Pflegewirtin Anne Gebert vom DIP bei ihrem Vortrag. „Zum einen sind die Ansprechpartner zu wenig bekannt, zum anderen sind sie aufgrund der Digitalisierung für Ältere oft schwer zu erreichen. Diese Hürde für die Inanspruchnahme von Leistungen ist sehr stark bildungs- und einkommensabhängig und erfordert Eigeninitiative.“ Genau da wollte die Regierung von Rheinland-Pfalz mit dem Projekt Gemeindeschwester PLUS ansetzen. In neun Kommunen finanzierte das Land in der Modellphase von 2015 bis 2018 18 Beraterinnen, die projektbegleitend geschult wurden. Mittlerweile sind die Gemeindeschwestern PLUS in 30 Kommunen unterwegs. „Es ist schön, dass das Projekt nach der Modellphase fortgesetzt wurde“, so Anne Gebert. Geplant sei sogar ein flächendeckender Ausbau der Gemeindeschwestern PLUS.

Bei der Einführung eines solchen neuen Angebotes sei es vor allem wichtig, keine Doppelstrukturen zu schaffen. „Es gibt schon sehr viele Angebote wie zum Beispiel ambulante Pflegedienste, Pflegestützpunkte oder Alltagsbegleitung. Deshalb muss schon vor dem Start eines neuen Angebotes wie der Gemeindeschwester PLUS mitgedacht werden, wie man die anderen Akteure mit einbeziehen kann und eine gute Vernetzung hinbekommt.“ Nur so könne man für die jeweilige Kommune ein passgenaues Angebot erarbeiten und festlegen, was in der Region gebraucht wird und zu den bestehenden Angeboten passt.

„Die Senioren schätzen die Gemeindeschwestern PLUS als Ansprechpartner in der Kommune“, resümierte die Referentin. „Die Gemeindeschwestern kommen, wenn die Senioren eine Frage haben oder etwas brauchen. Das vermittelt Sicherheit. Auch die aktive Vermittlung von Informationen wird von den älteren Menschen sehr geschätzt. Und die Beraterinnen erweitern den Handlungsspielraum und die Handlungskompetenz der Menschen teilweise enorm: Sie bereiten auf Gespräche mit dem Hausarzt vor, geben Tipps zur Beschaffung von pflegerischen Hilfsmitteln und zeigen Angebote zur sozialen Teilhabe auf, die so wichtig ist.“

Und auch die Gemeinden profitieren von dem Projekt Gemeindeschwester PLUS: „Die Beraterinnen wirken wesentlich an Vernetzung und an der bedarfsorientierten Weiterentwicklung der kommunalen und sozialräumlichen Infrastruktur mit“, schilderte Anne Gebert. „So wurden in der Modellphase vor drei Jahren beispielsweise rund 70 neue Angebote für Seniorinnen und Senioren in den Gemeinden initiiert. Dazu zählen unter anderem Transportmöglichkeiten wie ein Bürgerbus oder Mitfahrerbänke, Bewegungsangebote wie Tanztees oder Rollator-Spaziergänge und Teilhabeangebote wie Mittagstische, Plauderfrühstück oder generationsübergreifende Kooperationen mit Schulen.“

„Das Konzept Gemeindeschwester PLUS leistet damit einen guten Beitrag zur gesundheits- und selbstständigkeitsfördernden Pflegestrukturentwicklung und unterstützt die kommunale Daseinsvorsorge vor Ort für Seniorinnen und Senioren“, fasste LfP-Leiter Achim Uhl zusammen. Das nächste „Fachgespräch am LfP“ ist für den 18. Januar 2023 geplant. Dann geht es um das Thema „Präventive Hausbesuche“.

Gemeindeschwester PLUS Thema bei „Fachgespräch am LfP“ –
Möglichkeiten individueller Beratungsangebote für Pflegebedürftige diskutiert

Bei dem Projekt Gemeindeschwester PLUS suchen Gemeindeschwestern pflegebedürftige Menschen zuhause auf und beraten sie individuell und kostenlos. Die Beratung geht von präventiven gesundheitsfördernden Angeboten über die hauswirtschaftliche Versorgung bis hin zu Teilhabeangeboten wie Seniorentreffs, Kursen oder Bewegungsangeboten. Ziel ist es, die Gesundheit, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe im Alter so lange wie möglich zu erhalten. Das Projekt gibt es seit 2015 in Rheinland-Pfalz. Die Einführung wurde damals vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. in Köln, kurz DIP, wissenschaftlich begleitet. Wie eine ähnliche Versorgungsstruktur in bayerischen Kommunen gefördert werden könnte und welche Möglichkeiten und Grenzen es gibt, ist jetzt beim 6. Fachgespräch am Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) diskutiert worden.

„Oft resultieren Unter- und Fehlversorgung daraus, dass vor allem ältere Menschen nicht wissen, wann der ambulante Pflegedienst, wann die Pflegekasse gefragt ist oder wer für soziale Angelegenheiten zuständig ist“, erläuterte Diplom-Pflegewirtin Anne Gebert vom DIP bei ihrem Vortrag. „Zum einen sind die Ansprechpartner zu wenig bekannt, zum anderen sind sie aufgrund der Digitalisierung für Ältere oft schwer zu erreichen. Diese Hürde für die Inanspruchnahme von Leistungen ist sehr stark bildungs- und einkommensabhängig und erfordert Eigeninitiative.“ Genau da wollte die Regierung von Rheinland-Pfalz mit dem Projekt Gemeindeschwester PLUS ansetzen. In neun Kommunen finanzierte das Land in der Modellphase von 2015 bis 2018 18 Beraterinnen, die projektbegleitend geschult wurden. Mittlerweile sind die Gemeindeschwestern PLUS in 30 Kommunen unterwegs. „Es ist schön, dass das Projekt nach der Modellphase fortgesetzt wurde“, so Anne Gebert. Geplant sei sogar ein flächendeckender Ausbau der Gemeindeschwestern PLUS.

Bei der Einführung eines solchen neuen Angebotes sei es vor allem wichtig, keine Doppelstrukturen zu schaffen. „Es gibt schon sehr viele Angebote wie zum Beispiel ambulante Pflegedienste, Pflegestützpunkte oder Alltagsbegleitung. Deshalb muss schon vor dem Start eines neuen Angebotes wie der Gemeindeschwester PLUS mitgedacht werden, wie man die anderen Akteure mit einbeziehen kann und eine gute Vernetzung hinbekommt.“ Nur so könne man für die jeweilige Kommune ein passgenaues Angebot erarbeiten und festlegen, was in der Region gebraucht wird und zu den bestehenden Angeboten passt.

„Die Senioren schätzen die Gemeindeschwestern PLUS als Ansprechpartner in der Kommune“, resümierte die Referentin. „Die Gemeindeschwestern kommen, wenn die Senioren eine Frage haben oder etwas brauchen. Das vermittelt Sicherheit. Auch die aktive Vermittlung von Informationen wird von den älteren Menschen sehr geschätzt. Und die Beraterinnen erweitern den Handlungsspielraum und die Handlungskompetenz der Menschen teilweise enorm: Sie bereiten auf Gespräche mit dem Hausarzt vor, geben Tipps zur Beschaffung von pflegerischen Hilfsmitteln und zeigen Angebote zur sozialen Teilhabe auf, die so wichtig ist.“

Und auch die Gemeinden profitieren von dem Projekt Gemeindeschwester PLUS: „Die Beraterinnen wirken wesentlich an Vernetzung und an der bedarfsorientierten Weiterentwicklung der kommunalen und sozialräumlichen Infrastruktur mit“, schilderte Anne Gebert. „So wurden in der Modellphase vor drei Jahren beispielsweise rund 70 neue Angebote für Seniorinnen und Senioren in den Gemeinden initiiert. Dazu zählen unter anderem Transportmöglichkeiten wie ein Bürgerbus oder Mitfahrerbänke, Bewegungsangebote wie Tanztees oder Rollator-Spaziergänge und Teilhabeangebote wie Mittagstische, Plauderfrühstück oder generationsübergreifende Kooperationen mit Schulen.“

„Das Konzept Gemeindeschwester PLUS leistet damit einen guten Beitrag zur gesundheits- und selbstständigkeitsfördernden Pflegestrukturentwicklung und unterstützt die kommunale Daseinsvorsorge vor Ort für Seniorinnen und Senioren“, fasste LfP-Leiter Achim Uhl zusammen. Das nächste „Fachgespräch am LfP“ ist für den 18. Januar 2023 geplant. Dann geht es um das Thema „Präventive Hausbesuche“.