Kommunen und Pflege – Daseinsvorsorge

Bereits heute zeichnet sich ein Mangel an pflegerischen Angeboten ab. In den kommenden Jahren wird der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland – und damit auch in Bayern – deutlich zunehmen, wobei mit zunehmendem Alter das Risiko steigt, hilfe- und pflegebedürftig zu werden.

Die Betreuung und Versorgung von Menschen mit (drohender) Pflegebedürftigkeit ist schon jetzt eine der großen Aufgaben unserer Gesellschaft, welche in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird. Angesichts des demographischen Wandels wird sich die pflegerische Versorgung zu einer der großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte entwickeln.

Um dieser immensen Herausforderung zu begegnen, ist der Auf- und Ausbau zukunftsfähiger, bedarfsgerechter, leistungsfähiger, niedrigschwellig zugänglicher sowie ortsnaher pflegerischer Strukturen notwendig, die qualitativen Anforderungen entsprechen und aufeinander abgestimmt sind.

Der Weg dorthin bedarf eines auf Dauer angelegten strukturierten strategischen Prozesses und einer konsequenten Umsetzung daraus resultierender Handlungsempfehlungen. Zukunftsfähige Sorge- und Pflegestrukturen können nur durch ein gemeinsames und abgestimmtes Engagement von Kommunen, dem Freistaat Bayern, dem Bund sowie weiteren Akteuren weiterentwickelt werden.

Mit dem Ziel eine gemeinsame Strategie zur Stärkung der häuslichen Pflege für Bayern zu entwickeln fand unter Federführung des Bayerischen Landesamtes für Pflege am 01.04.2022 eine Auftaktveranstaltung statt, an dem Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen bayerischen Spitzenverbände sowie der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassen in Bayern teilgenommen haben. Die Entwicklung dieser gemeinsamen Strategie wurde in einem iterativen Verfahren anhand qualitativer Methoden der Sozialforschung durch das Bayerische Landesamt für Pflege begleitet und moderiert sowie schließlich in einem Strategiepapier „Kommunale Strategien zur Stärkung bedarfsgerechter pflegeorientierter Sorgestrukturen“ festgehalten und beim Fachkongress „Gute Pflege. Daheim in Bayern“ am 21.10.2022 in Nürnberg verabschiedet.

Pressemitteilung PM 313/GP: Holetschek beschließt gemeinsam mit Kommunen und Kassen Strategiepapier zur Stärkung der Pflegeinfrastruktur – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Wir müssen jetzt die richtigen Weichen für die Pflege von morgen stellen

Die Dokumentation zum Fachkongress „Gute Pflege. Daheim in Bayern.“ finden Sie unter folgendem Link: https://www.lfp.bayern.de/Publikationen/

Ziel ist es, die häusliche Pflege weiter zu stärken sowie die Strukturen und Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige und deren An- bzw. Zugehörigen so auszubauen, dass ein Verbleib in der eigenen Häuslichkeit realisiert werden kann. Für eine Stärkung bedarfsgerechter pflegeorientierter Sorgestrukturen ist es notwendig, entsprechende strukturelle Voraussetzungen zu schaffen, um schließlich konkrete Handlungsfelder bearbeiten zu können. Das Strategiepapier enthält in zehn Punkten Empfehlungen, wie Strukturen im sozialen Nahraum als Lebenswelt älterer Menschen auf- und ausgebaut werden können. Neben den Empfehlungen enthält die Strategie zudem Vereinbarungen der beteiligten Institutionen zu notwendigen Entwicklungsschritten, welche gerade die Kommunen in der Gestaltung bedarfsgerechter pflegeorientierter Sorgestrukturen unterstützen sollen.

Strategiepapier „Kommunale Strategien zur Stärkung bedarfsgerechter pflegeorientiert Sorgestrukturen“
Langfassung
Kurzfassung

Vereinbarungen der beteiligten Institutionen

Wie geht es weiter? Durch die Umsetzung eines aus dem Strategiepapier resultierenden Maßnahmenbündels soll gemeinsam mit den Kommunen die wohnortnahe Versorgung für hilfe- und pflegebedürftige Menschen im Freistaat Bayern weiter ausgebaut und so die häusliche Pflege weiter gestärkt werden. Das Strategiepapier ist zudem als Auftakt eines Prozesses zu sehen, in dessen Verlauf weitere Akteure eingebunden werden sollen.

Pressemitteilung PM 350/GP: Holetschek will wohnortnahe Versorgung von Pflegebedürftigen gemeinsam mit den Kommunen weiter ausbauen – Bayern Gesundheits- und Pflegeminister stellte Maßnahmenbündel aus gemeinsamen Strategiepapier im Gesundheitsausschuss des Landtags vor

Aufgrund der demografischen Entwicklung wird der Anteil älterer Menschen an der bayerischen Bevölkerung in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Mit steigendem Alter wächst auch das Risiko einer Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. Kommunen stehen als Lebenswelt älterer Menschen vor der Herausforderung, notwendige Strukturen vor Ort aufzubauen und zeitgemäß an die Bedürfnisse und Bedarfe dieser Zielgruppe anzupassen. Die Einschätzung der örtlichen Gegebenheiten anhand einer adäquaten Bedarfsermittlung in der Langzeitpflege ist dabei eine wichtige Grundlage.

In diesem Zusammenhang hat sich im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) eine Expertinnen- und Expertengruppe auf den Weg gemacht, hierfür Antworten vorzuschlagen. Handlungsleitend waren die Fragestellungen: Welche Unterstützung braucht es, damit die Bedarfsplanung vor Ort in regelmäßigen Abständen stattfindet und bayernweit nach einem einheitlichen Ansatz durchgeführt werden kann?

Unter Federführung des Bayerischen Landesamtes für Pflege (LfP) in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Statistik (LfStat) wurde in einem partizipativen Projekt mit bayerischen Sozialplanerinnen und Sozialplanern, Vertreterinnen und Vertretern des Bayerischen Bezirke-, Landkreis- und Städtetags sowie der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern eine Handlungsleitlinie erarbeitet. Sie beinhaltet bayernweit einheitliche Erhebungszeiträume sowie ein Basismodell zur Bedarfsermittlung und -planung in der Langzeitpflege.

Bayerische Handlungsleitlinie zur Bedarfsermittlung in der Langzeitpflege für Sozialplanerinnen und Sozialplaner:

Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie diese gerne an das unter Kontakt genannte Funktionspostfach richten. Wir werden Ihre Anfrage in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Statistik sorgfältig prüfen und diese baldmöglichst beantworten.

Mit den Fachgesprächen am Bayerischen Landesamt für Pflege werden u. a. Themen und Aspekte aus dem Strategiepapier aufgegriffen. Damit wird ein Diskurs ermöglicht, wie niedrigschwellige Sorgestrukturen geschaffen, pflegepräventive Angebote und sorgende Gemeinschaften in den Kommunen auf- und ausgebaut werden können.

Fachgespräche – Bayerisches Landesamt für Pflege

Thema: Strategie „Gute Pflege. Daheim in Bayern“


Bayerisches Landesamt für Pflege
Abteilung 3: Pflegefachliche Aufgaben
Julia Lenhart
Mildred-Scheel-Straße 4
92224 Amberg

Telefon: 09621 9669-2618
E-Mail: julia.lenhart@lfp.bayern.de

Thema: Bayerische Handlungsleitlinie zur Bedarfsermittlung in der Langzeitpflege für Sozialplanerinnen und Sozialplaner

Bayerisches Landesamt für Pflege
Abteilung 3: Pflegefachliche Aufgaben
Dr. Annette Weiß
Mildred-Scheel-Str. 4
92224 Amberg

E-Mail:Pflegestrukturplanung@lfp.bayern.de